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Ja zur Eventarena!

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Am 6. April haben wir im Freisinger Stadtrat über vier Stunden darüber beraten, ob die Verwaltung mit der Aufstellung der Bauleitplanung für die Eventarena auf Freisinger Grund beginnen darf. Wir haben sehr informative Unterlagen vorab zur Verfügung gestellt bekommen und interessante und vollumfängliche Fachvorträge in der Sitzung gehört, die auch den letzten von der Sinnhaftigkeit und dem Nutzen der Arena hätte überzeugen können. Auch wurde klar, dass die Arena besser als viele Planungen der Stadt höchste Standards beim Umweltschutz und der Klimaverträglichkeit einhalten wird und der Verkehr nur marginal zunehmen wird und dies gegenläufig zu den Richtungen des Berufsverkehrs wenigstens auf Freisinger Grund.

Gleichzeitig haben die Gegner dadurch bestochen, dass sie den Studienergebnissen „nicht trauen“ oder sie „nicht glauben“, auch wenn sie keine Kritik an der Systematik der Studien geübt haben. Zudem wurden die üblichen – falschen – Aussagen zu Verkehr, Flughafen und dem Bezug zu Freising geäußert. Mit diesen habe ich mich auch in meiner Rede auseinandergesetzt:

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir sind heute hier zusammen gekommen um ein wichtiges privatwirtschaftliches Projekt für unsere Stadt zu besprechen und ich möchte mich sehr für die Vorarbeiten und die ausgezeichnete Aufbereitung heute bedanken. Es ist allerdings schon in gewisser Weise bezeichnend, dass wir uns zu eine außerordentlichen Sitzung treffen, um dieses Projekt zu besprechen, das noch nicht einmal die Stadt selbst planen und umsetzen wird.

Das liegt sicher auch an dem Niveau und der Art und Weise, wie von manchen die Diskussion bislang geführt wurde. Das fing damit an, dass aus nicht-öffentlichen Sitzungen Informationen durchgestochen wurden und ging weiter mit wenigstens fragwürdigen Pressemitteilungen noch letzte Woche, die noch nicht einmal oberflächlicher Betrachtung standhalten.

Die Frage, vor der wir heute stehen, ist doch, ob das Projekt der Stadt schadet oder nutzt. Und hier muss man auch sauber in der Argumentation sein. Man kann das Projekt nicht hier ablehnen, weil es angeblich eine dritte Startbahn wahrscheinlicher macht, und gleichzeitig für eine Arena in München sein, die an den Verkehrsströmen insbesondere im Luftverkehr oder am Flächenverbrauch nichts ändern würde. Ich verstehe meine Aufgabe als Stadtrat in Freising außerdem so, mich für meine Heimatstadt und nicht für die Landeshauptstadt einzusetzen.

Denn auch die Münchner Grünen sehen ja die Notwendigkeit für eine weitere Eventarena in der Region und ich habe auch heute von noch niemandem gehört, dass man eine weitere Eventarena in der gesamten Region komplett ablehnt. Vielmehr soll sie nur nicht bei uns im Stadtgebiet entstehen. Das ist ja auch das Motto des Aktionsbündnisses, das sich unter dem Namen „Koa Kongresshalle am Flughafen“ am Montag in München mit fleißiger Unterstützung ehemaliger und aktueller Freisinger Abgeordneter gegründet hat. Nicht etwa „Koa Kongresshalle“ überall oder „in der Region“ sondern nur nicht „am Flughafen“. Früher mussten die Münchner Freisinger Brücken zerstören, um an unsere Steuereinnahmen zu kommen. Heute wollen manche Freisinger sie freiwillig nach München verschenken.

Ein solches Vorgehen führt nicht nur alle angeführten verkehrspolitischen Gegenargumente ad absurdum, denn An- und Abreise und Flächenverbrauch gibt es an jedem Standort, es zeigt auch, dass die Eventhalle nur deshalb abgelehnt wird, weil sie am Flughafen stehen soll, den die Gegner nur durch ein rotes Tuch sehen.

Da werden dann absurdeste Gegenargumente angeführt, wie eine angebliche Konkurrenz zum Lindenkeller oder der Luitpoldhalle. Es wird behauptet, dass der Standort schlecht mit dem ÖPNV erreichbar wäre, wahrscheinlich von Personen, die noch nie im Olympiastadion mit dem ÖPNV von Freising aus waren. Oder es wird kritisiert, und das ist mein neues absolutes Lieblingsgegenargument geworden, dass im geplanten Namen der Arena das Wort Freising nicht vorkommt und dass man sie ja deshalb ablehnen müsse. An der Qualität oder besser der mangelnden Qualität der Argumente sieht man sehr gut, dass hier Vorwände gesucht wurden, um die ideologische Ablehnung des Projekts rein am Flughafen, in ein pseudoobjektives Gewand zu kleiden.

Für mich persönlich – und das haben die Unterlagen auch gezeigt – gibt es kaum negative Auswirkungen durch den Verkehr für unser Stadtgebiet und diese werden vollumfänglich aufgewogen durch die positiven Effekte der Arena, sogar mehr als das. Sei es durch eine erhöhte Attraktivität, höhere Gewerbesteuereinnahmen und ein deutlich größeres Kulturangebot. Wir sollten uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, nur damit die Eventarena an einem anderen Ort gebaut wird. Das haben wir schon viel zu oft getan, etwa bei Gewerbeansiedlungen, die stattdessen nach Hallbergmoos gegangen sind. Deshalb werde ich voller Überzeugung dafür stimmen, dass die Planungen weitergehen können und ich freue mich auf das erste Konzert, dass ich in der Halle erleben darf.“

Ich bin sehr froh, dass sich eine deutliche Mehrheit des Stadtrates am Ende für die Planungen ausgesprochen hat und ich freue mich schon heute auf das erste Konzert, das ich dort sehen darf! Denn das Ding sieht schon richtig, richtig gut aus!

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